Dürrenmatt, Friedrich

Schriftsteller und Maler, 1921 – 1990

"Ich glaube, jeder Schriftsteller ist an sich Anarchist. Das heisst, er ist gegen die Gewalt, für die Vernunft. Ein ewiger Protest des Menschen gegen die Welt des Menschen. Ohne das gibt es keine Schriftsteller. Der Schriftsteller verdient diese Bezeichnung nur, wenn er in dieser Position des Rebellierens ist. Er rebelliert eigentlich in jeder Situation. Er ist auch in jeder Gesellschaft, die denkbar ist, Rebell. Ich kann mir keine Gesellschaft denken, in der der Schriftsteller nicht die Position der Rebellion bezieht."
"Tragödie setzt Schuld, Not, Mass, Übersicht und Verantwortung voraus, um ihr Ziel, die Läuterung des Einzelnen, zu erreichen. In der Unübersichtlichkeit der modernen Welt wird Schuld verwischt und abgeschoben. Der Moderne kommt nur die Groteske bei."